Now please wash your hands
Als bekennender Serienjunky bin ich kürzlich bei Amazon über Line of Duty gestolpert, einer – anscheinend nicht nur meiner Meinung nach – sehr empfehlenswerten Krimiserie von der Insel. Zwar bereitet mir die sehr britische Aussprache und die vielen mir bisher unbekannten Begriffe aus dem Bereich der dortigen Polizeiarbeit noch einige Probleme, dennoch macht es Spaß, auch mal abseits der gewohnten US-amerikanischen Kost zu stöbern.
Was hat das nun mit Händewaschen zu tun? Nun, die in der Serie gezeigte Zentrale ist mit Hinweisschildern jeglicher Art praktisch gepflastert. Vom Rang und Namen des am jeweiligen Schreibtisch zu findenden Beamten über den Hinweis auf die Ausweistragepflicht bis zur Erinnerung daran, doch bitte das Licht auszuschalten, wenn es nicht mehr benötigt wird.
Am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist mir aber die Aufforderung am Spiegel der Herrentoilette: „Now please wash your hands“. Nicht zu übersehen und unverblümt deutlich. Richtig so.
Wahrscheinlich kennt jeder mindestens einen Menschen im direkten Arbeitsumfeld, dem er diesen Text ans Herz legen möchte. Doch wie spricht man einen Kollegen (oder auch eine Kollegin) darauf an, sich nach dem Besuch der Örtchens doch bitte die Hände zu waschen, bevor er oder sie in die gemeinschaftlich genutzte Keksdose greift? Manche Dinge hält man für selbstverständlich, bis man vom krassen Gegenteil überzeugt wird.
Mir zumindest ist der Appetit auf die Naschereien im Büro vergangen.