Feuerprobe
Ich ernähre mich nun seit knapp zwei Monaten vegan und hatte heute meine Feuerprobe: Futtern bei Muttern.
Unsere Familie trifft sich traditionell am ersten oder zweiten Feiertag zum gemeinsamen Mittagessen. Und ebenso traditionell steht normalerweise ausschließlich fleischliche Kost auf dem Tisch, vom Salat natürlich abgesehen.
Auch heute tischte meine Mutter ihre Schweineschnitzel mit Kartoffeln auf. Für mich als liebenden Sohn natürlich die besten Schnitzel der Welt und etwas, worauf ich mich jedesmal sehr freue.
Beziehungsweise bisher sehr gefreut habe, denn – wie schon erwähnt – vegan, ok? In den vergangene Wochen fiel es mir überraschend leicht, meine Ernährung auf pflanzliche Nahrung umzustellen. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich der Küche meiner Mutter widerstehen könnte. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich für solche Gelegenheiten nicht Ausnahmen machen sollte.
Kurz um, ich konnte widerstehen. Die Schnitzel rochen wie jedesmal verführerisch und schon der Duft erinnerte mich an meine Jugend. Aber ich hätte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können, meine neue Lebensweise für ein paar Sekunden Geschmackserlebnis beiseite zu schieben.
Meine Liebste hat uns stattdessen aus Soja-„Hähnchen“, Champignons, Zwiebeln und Paprika ein wunderbares Geschnetzeltes gezaubert und so saßen Omnis und Veganer friedlich an einem Tisch.