“Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!”
Wo könnte man als VeganerIn ein sonniges Augustwochenende besser verbringen als auf dem Veganen Sommerfest am Alexanderplatz? Richtig, nirgendwo. Daher machten sich die liebe Rescherschöse und meine Wenigkeit am frühen Freitagmorgen auf den Weg nach Berlin. Natürlich mit dem Zug, denn quer durch die Republik mit dem Auto oder gar dem Flieger? Nö, tut nicht Not. Alle Verbindungen passten und wir kamen etwas müde, aber dennoch entspannt am Ziel an.
Am ersten Tag ließen die BesucherInnen noch auf sich warten, der Andrang war recht übersichtlich. So konnten wir uns alle Stände ohne Stress anschauen und schon mal ein paar der kulinarische Angebote kosten. Leider war das Wetter ein wenig zu gut, in der Hitze war eher Durst als Hunger angesagt. Egal, wir hatten ja Zeit und konnten die Mahlzeiten verteilen.
Es ist wunderbar, wenn man einen ganzen Platz voller Fressbuden zur Auswahl hat und nirgendwo nachfragen muss, ob die Speisen auch tatsächlich vegan sind. Einfach himmlisch.
Aber wir waren ja nicht zur zum Futtern nach Berlin gekommen, das Rahmenprogramm konnte sich ebenfalls sehen lassen. Verschiedene Workshops, Vorträge und Bühnenprogramme ließen keine Langeweile aufkommen. Von Camembert aus Cashewnüssen über Selbstständigkeit aus Leidenschaft bis hin zu Frauen in der veganen Bewegung wurde einiges präsentiert und erklärt, um nur ein paar Stichworte zu nennen.
Natürlich durften auch zwei Cubes of Truth nicht fehlen. Beim großen Event am Samstag fanden sich über 100 AktivistInnen ein und informierten Menschen aus aller Herren Länder über das Leid, welches nichtmenschlichen Tieren aus Profitgier, Unwissen und Ignoranz angetan wird.
Am Sonntag ging es dann auf den Official Animal Rights March. Knapp 5.600 Menschen marschierten vom Senefelder Platz zum Neptunbrunnen. Die Trommler von Drums over Knives gaben den Beat vor und holten auch noch die letzten AnwohnerInnen aus den Betten. Am Rosenthaler Platz fand ein Mass Die-In statt, bei dem sich unzählige TeilnehmerInnen auf die Straße legten und so auf das Sterben der Tiere hinwiesen.
Nach dem Vortrag von The Vegan Couple und einigen Open-Mike-Durchsagen machten wir zwei uns noch mal auf den Weg zum Festplatz, um uns für die Heimreise zu stärken. Dann war es leider auch schon Zeit, das Gepäck aus dem Hotel zu holen und den Weg zum Bahnhof anzutreten, wo ein Gleiswechsel und ein herrenloses Gepäckstück die letzten Minuten in Berlin – sagen wir mal – etwas hektisch werden ließen.
Dennoch sind wir sicher und mit überschaubarem ökologischen Fußabdruck nach Hause gekommen, voller Vorfreude auf das nächste Jahr.